Seniorenfreizeiteinrichtung Huzur

Mündliche Anfrage der Bezirksverordneten Elisabeth Wissel (LINKE)

  1. Aus welchen Gründen hat das Bezirksamt entschieden, dass der Träger Huzur nicht mehr für die Seniorenfreizeitstätte in der Bülow/Frobenstraße zuständig sein wird?

Der Nachbarschaftstreffpunkt Huzur wurde seit Mai 2005 in Kooperation mit dem Träger Esperanto aufsuchende Hilfen e.V. betrieben. Das Personal wurde vom Träger gestellt. Der Bezirk stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung, akquirierte und betreute die Ehrenamtlichen und stellte die Verbrauchsmittel sowie Ausstattung des Nachbarschaftstreffpunktes sicher.

Die Finanzierung des Personals erfolgte seitens Esperanto über Fremdmittel sowie einer Zuwendung des Bezirks. Da es bei der Akquirierung der Fremdmittel immer wieder Schwierigkeiten gab und die Stiftung Deutsche Klassenlotterie mit Bescheid aus dem Jahr 2019 letztmalig Mittel zur Verfügung stellte, wurde beim Abschluss des Kooperationsvertrages für den Zeitraum 01.05.2019 bis 30.04.2022 festgeschrieben, dass der Bezirk danach den Nachbarschaftstreffpunkt selbst weiterbetreibt und finanziert.

2. Hat der Bezirk durch die Eigenregie eine Kosteneinsparung, wenn ja in welcher Höhe?

Vom Bezirk werden die Zuwendungsmittel nur bis zum 30.04.2022 gezahlt, dafür wird ab dem 01.05.2022 eine Leitungsstelle (KR 7) installiert. Kosten und Mengen werden künftig beim Produkt 80005 (Seniorenbezogene Angebote der Bezirke in Seniorenfreizeitstätten) abgebildet, dass in den vergangenen Jahren immer hohe Budgetgewinne erzielte. Somit ist von einer Refinanzierung der Kosten auszugehen. Bisher erfolgte die Erfassung der Mengen beim Produkt 80384 (Förderung von kieznahen Angeboten im sozialen Bereich durch freie Träger), wo - aufgrund der Übernahme von Kosten durch den Träger - von den erzielten Mengen lediglich 50% gemeldet werden durften. Die Höhe der Einsparungen kann nicht beziffert werden, da diese sehr stark von den künftigen Besucherzahlen sowie der Entwicklung der durch das Corona-Virus bedingten Einschränkungen abhängt.

 

Zusatzfragen:

  1. Gab oder gibt es zukünftig Einsparungspläne beim Betreiben der Einrichtung?

Einsparungspläne gibt es nicht. Vielmehr ist geplant ein Konzept zu entwickeln, um die Angebote noch stärker auf die Bedarfe der Zielgruppe und den Sozialraum auszurichten und so die Attraktivität des Standortes und die Besucherzahlen weiter zu erhöhen. Bei der Erstellung des Konzeptes werden die Akteure und Gruppen vor Ort sowie die Bewohnerschaft des Seniorenwohnhauses eingebunden. Geplant ist, den Schwerpunkt VIELFALT („interkulturelle Seniorenarbeit“ und „Ältere LSBTI“) beizubehalten.

2. Wurde der vor Monaten beklagte Vandalismus inzwischen nachhaltig behoben?

Ihre Frage interpretiere ich dahingehend, dass Sie sich auf die Beschwerden der Bewohnerschaft des Hauses beziehen, die den Aufenthalt hausfremder Personen in Treppenhäusern, Fluren und Kellerräumen sowie die damit einhergehenden Folgeerscheinungen beklagen.

Zu diesem Thema fand am 7. Oktober 2021 ein breit angelegter Austausch statt, an dem bezirksseitig u.a. die damalige Bezirksbürgermeisterin und meine Person teilgenommen haben. In der Folge dieser Besprechung beauftragte die Eigentümerin (Gewobag) bis Ende März 2022 einen Sicherheitsdienst, der in den Abend- und Nachtstunden dem unberechtigten Aufenthalt hausfremder Personen entgegenwirkt. Diese Maßnahme bewirkte in der Kombination mit der Installation einer Kältehilfeeinrichtung in direkter Nachbarschaft eine spürbare Verbesserung der Situation in dem Gebäude.