Hilfe für Wohnungslose muss endlich greifen

Die Not mit der Wohnungslosigkeit hat gravierend zugenommen, allein über 3000 Menschen in unserem Bezirk müssen nach ASOG untergebracht werden, von daher ist dringender Handlungsbedarf notwendig.

Verlieren Sozial-Leistungsbezieher_innen erst mal ihre Wohnung, geht es für sie gesundheitlich und finanziell schnell weiter bergab. Die Chance, dass sie eine neue Wohnung bekommen ist gleich null.

Eine finanzielle Notlage, Schulden, Suchtprobleme oder psychische Probleme – es gibt viele Gründe, warum Menschen nach einer überraschenden Kündigung ihrer Wohnung und im schlimmsten Fall einer Zwangsräumung keine Wohnung mehr bekommen. Nach einer Studie sind es etwa 70 % der Wohnungslosen, die psychisch auffällig sind.

Ein wichtiger Schritt erfolgte mit der Obdachlosenzählung, die auf Anregung der Sozialsenatorin (DIE LINKE) Ende Januar durchgeführt wurde. Sie kann natürlich nur die Spitze des Eisbergs sein, denn viele Orte konnten nicht erfasst werden, um die tatsächliche Anzahl obdachloser Menschen zu kennen. Der Unterbringungsbedarf ist in jedem Fall groß.

Das Problem ist von allen politischen Verantwortlichen längst erkannt, jedoch die adäquate Hilfe lässt noch stark zu wünschen übrig.

 

Dazu Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin:

„Betroffene sind auf die Hilfe der sozialen Wohnungslosenhilfe angewiesen, aber diese Unterstützung muss bei den Betroffenen auch ankommen.Und da sehe ich in unserem Bezirk noch erheblichen Verbesserungsbedarf.Die nachhaltige Lösung muss heißen, dass Menschen vorrangig in ihren Wohnungen bleiben können und in Trägerwohnungen oder bei den städtischen Wohnungsunternehmen aufgenommen werden. Des Weiteren brauchen, insbesondere psychisch Erkrankte, eine lückenlose Anschlussversorgung.Und da ist vor allem präventive Hilfe notwendig. Das Bezirksamt muss hier stärker Einfluss nehmen. Gemeinsam mit den Betroffenen, den Vermietern und den verschiedenen Ämtern muss aktiv Hilfe geleistet werden, damit Menschen gar nicht erst in Wohnungsnot kommen.“

Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende