Moratorium zur Baumfällung Beyrodtstr./ Welterpfad in Marienfelde gefordert

Moratorium zur Baumfällung Beyrodtstr./ Welterpfad in Marienfelde gefordert

Die landeseigene Baugesellschaft degewo möchte entgegen den Bedenken des Bezirksamts und der Anwohner:innen in der Beyrodtstraße, Ecke Welterpfad ein viergeschossiges Gebäude bauen. Die Nachbarschaft kämpft für den Erhalt der Grünfläche und mehr Beteiligung. Der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg liegt dazu eine Willensbekundung (Drucksache 0387/XXI) vor, worin ein Moratorium für die Baumfällung und einvernehmliche Lösungen gefordert werden.

Das Bezirksamt hat zwar mit den Nachbar:innen einen Kompromiss auf einer öffentlichen Versammlung gefunden, maximal dreigeschossig zu bauen. Für viele ältere Menschen vor Ort bedeutet der Neubau dennoch einen Verzicht, der nicht ersetzt wird, auf Sonnenlicht und auf die Grünfläche. Fledermäuse verlieren ihre Behausungen und ihr Jagdhabitat. Eine öffentliche Beteiligung nach dem Baugesetzbuch ist nicht vorgesehen, da ein bestehender Bebauungsplan wirkt. Bei einem viergeschossigen Gebäude werden jedoch die Grundzüge der Planung wesentlich verletzt. Bei diesem Neubauvorhaben wirkt zum ersten Mal das Baulandmobilisierungsgesetz, das bei angespanntem Wohnungsmarkt eine Befreiung dieser Art möglich macht, wenn nicht, so eine Ausnahme, die nachbarschaftlichen Interessen beeinträchtigt würden.

Dazu Dr. Christine Scherzinger: „Wir sehen hier eine maßgebliche Beeinträchtigung nachbarschaftlicher Interessen und erwarten von einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft, dass sie Transparenz schafft und auf die Bedenken der Anwohner:innen und des Bezirksamts eingeht. Dass ausgerechnet eine landeseigene Baugesellschaft hier einen Präzedenzfall schafft ist bedenklich. Wir hoffen, dass das Bezirksamt nochmals verstärkt gegenüber dem Senat die nachbarschaftlichen Interessen darstellt und die degewo nach einer einvernehmlichen Lösung mit allen Akteur:innen sucht! Bei der stadtweiten Diskussion um Nachverdichtung und den Erhalt von Grünflächen sollte Tempelhof-Schöneberg nicht als Negativbeispiel dienen. Bis eine einvernehmliche Planung getroffen wird, fordern wir als LINKE ein Moratorium zur Baumfällung."