Degewo hält trotz massiver Einwände der Mieterinnen und Mieter in der Beyrodtstraße konsequent an ihrem Bauprojekt fest

Die Degewo ahnte offensichtlich, dass die von ihr einberufene Versammlung für Mieter*innen in der Beyrodtstraße, wo 25 Wohneinheiten in einem viergeschossigen Gebäude, auf einer Grünfläche direkt vor Bestandsgebäuden gebaut werden sollen, nicht harmonisch verlaufen würde. Das machte das Aufgebot der Degewo von 11 Personen, die u.a. für Moderation und Fachauskunft zuständig waren, deutlich. Ihr Gegenüber standen 60 Mieter*innen, die inzwischen durch mehrere Versammlungen, Erfahrung mit der Wohnungsbaugesellschaft und ihrem Verständnis von Transparenz und Partizipation gesammelt haben. Denn da fühlten sie sich getäuscht, so auch von der Aussage: „Der Bauantrag sei mit dem Bezirk abgestimmt.“ Am Bau und am Standort selbst wollte die Degewo die Vorschläge der Anwohner*innen in keinster Weise berücksichtigen. Nur zu den Außenanalagen gäbe es Mitgestaltungsmöglichkeiten: Wege, Spielplatz, Fahrradbox.

Dazu Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende der Fraktion Die Linke: „Das ist keine Wohnwertverbesserung, schon gar nicht für die Bestandsmieter und Mieterinnen, wie die Degewo dies gerne verkaufen möchte, sondern ein Überstülpen eines Vorhabens, das nichts mit Teilhabe zu tun hat und alle Mieterinnen und Mieter in dieser Form ablehnen.“

Christine Scherzinger, stadtpolitische Sprecherin der Fraktion die Linke: „Die Mieter*innen zeigten sich bereits kompromissbereit für eine dreistöckige Bebauung in der Einwohnerversammlung, auch wenn dafür wertvolles Grün vernichten werden würde. Dass die Vorschläge und auch Bedenken keinerlei Behandlung finden, ist äußerst bedenklich. Es darf so nicht weitergehen, es braucht eine stadtweite Diskussion um eine soziale und nachhaltige Verdichtung und welche neue Rolle die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften darin einnehmen sollten.“