Das Sozialamt muss nutzerfreundlicher werden

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wenden sich an uns, Fraktion DIE LINKE in der BVV TempelhofSchöneberg, und beklagen sich über die unhaltbaren, sie nicht respektierenden Zustände im Sozialamt. Ein Bürger versuchte es gar mit einem Antrag an die BVV mit der Forderung, dass die sogen. Notfallsprechstunde abgeschafft wird und die Bürger wieder ganz normal zu den für sie zuständigen Sachbearbeiter:innen gehen können. Zu ihrer Sachbearbeitung sollen die Betroffenen jedoch keinen Kontakt haben, wie es noch 2019 war. Stattdessen müssen die vom Amt abhängigen Menschen ihr Anliegen in einem kleinen Raum am Schalter, wo sie praktisch keinen Abstand zu anderen Betroffenen haben können vortragen, das eindeutig gegen den Datenschutz verstößt.

Und genau das ist das Problem, die Menschen werden nur noch abgefertigt. Aber vorher müssen sie erstmal bei Regen und Kälte vor dem Sozialamt lange warten um dann, wenn sie vom Wachdienst aufgerufen werden, in einem der zwei kleinen Räume erneut zu warten. Auch mit der Terminvergabe hapert es offensichtlich. Termine soll es nur noch nach telefonischer Ankündigung geben, wenn überhaupt jemand vom Amt ans Telefon geht. Die Zustände sind dermaßen entwürdigend und respektlos, auch, dass der Wachdienst schon vorab fragt wo man hin möchte. Menschen, die sowieso schon durch ihre Existenzsorgen psychisch belastet sind werden mit Billigung des Stadtrats (CDU) solch einer Tortour ausgesetzt.

Elisabeth Wissel Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin