Herr Kollatz, geben Sie die Räume in der Potsdamer Straße 140 für die autonomen Jugendeinrichtungen frei!

StadtentwicklungLinksfraktion in der BVV

Nach dem 31. Dezember sollte die Potsdamer Straße 180 für Drugstore und Potse als Standort Geschichte

sein. Doch die vom Bezirk geforderte Schlüsselübergabe verlief dann doch anders: Vertreter_innen von

Potse beschlossen ihre Räume zu besetzen.

Seitdem findet vor dem Gebäude, nach Konzerten am Montag und Mittwoch, ununterbrochen trotz Minustemperaturen eine Mahnwache mit anhaltenden Protest-Kundgebungen statt. Die Besetzer wollen gerichtlich prüfen lassen, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit gibt, das Bezirksamt und den Senat in seine politisch-sozioökonomische Pflicht zu nehmen. Die Aktion erregt viel Aufmerksamkeit und auch die Anwohner_innen solidarisieren sich mit den Jugendlichen.

Dennoch sind der Frust und die Wut der der Jugendlichen sehr groß. Denn außer hohlen Versprechungen der Verantwortlichen „wir kümmern uns“ ist die Zukunft der Jugendeinrichtungen total ungewiss.

Die versprochenen Räume in der Potsdamer Straße 134 können wegen Umbaumaßnahmen noch nicht genutzt werden, und Räume von der BIM (Berliner Immobilien Management) in der Potsdamer Straße 140, die anfangs als sicher galten, sollen nun doch lieber an die Finanzverwaltung gehen. Der Konzertbetrieb der Jugendeinrichtungen steht damit auch langfristig vor dem Aus, da das Gewobag-Gebäude in der Potsdamer Straße 134 für Konzerte nicht geeignet ist.

Dazu Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion in der BVV: „Es ist ein Unding, dass die für den Konzertbetrieb geeigneten Räume in der Potsdamer Straße 140 nun an die Finanzbehörde gehen. Im Gegensatz zu der Behörde, sind Potse und Drugstore auf ihr bisheriges soziales Umfeld unbedingt angewiesen. Das ist keine verantwortungsvolle Jugendpolitik. Denn Räume für die Finanzverwaltung finden sich in der Stadt leichter und müssen auch nicht zentral sein. Räume für Jugendeinrichtungen, die dem Umfeld gerecht werden und dem Lärmschutz für Konzerte entsprechen sind allemal schwieriger zu finden. Wir fordern Finanzsenator Kollatz daher auf: Geben Sie die Räume in der Potsdamer Straße 140 frei. Denn nur so kann der Konzertbetrieb gewährleistet werden.“

Die Linksfraktion Tempelhof-Schöneberg ruft alle sozial engagierten Bürger_innen auf, sich ebenfalls mit den Jugendlichen zu solidarisieren.

BV Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende