Der Berliner Senat muss die Verantwortung für Potse und Drugstore übernehmen

StadtentwicklungLinksfraktion in der BVV

Die Situation um Potse und Drugstore spitzt sich dramatisch zu: Zu Jahresbeginn 2019 müssen die autonomen Jugendzentren ihren bisherigen Standort verlassen. Es ist immer noch kein Ersatzstandort gefunden worden, um den Konzertbetrieb der Jugendzentren weiterzuführen.

Lange wurde vom Bezirksamt die Idee verfolgt, den Konzertbetrieb in die Potsdamer Straße 140 zu verlagern. Dieses Gebäude gehört der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die unter Verantwortung der Senatsverwaltung für Finanzen steht. Diese Senatsverwaltung will das Gebäude nutzen, um neue Finanzbeamte zu beherbergen, und schließt eine Nutzung für Potse und Drugstore aus.

Wir fordern vom Berliner Senat und der bezirklichen SPD/Grünen-Zählgemeinschaft, dass Potse und Drugstore in die Liegenschaft der BIM in der Potsdamer Straße 140 so schnell wie möglich ziehen können, um dort ihre Konzerte weiterhin zu betreiben. Hier liegt eine besondere Verantwortung bei den Senator_innen unserer Partei. Wir rufen sie dazu auf, sich gegenüber dem Finanzsenator Kollatz für den Standort in der Potsdamer Straße 140 klar zu positionieren. Der Erhalt von autonomen Jugendeinrichtungen in Berlin gegen Gentrifizierungsprozesse ist prinzipiell eine wichtige Aufgabe, die die Ressorts Kultur, Stadtentwicklung und Soziales gleichermaßen betreffen. Die autonome Jugendkultur hat antifaschistische und antikapitalistische Wurzeln; daher ist ein linker Senat ihr automatischer Verbündeter. Dieses Bündnis ist fragiler denn je.

Berlin, Tempelhof-Schöneberg, den 21. November 2018

 

Dr. Alexander King, Bezirksvorsitzender

Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende