Agiert die Deutsche Wohnen in Marienfelde gewerbefeindlich?

Das Mitglied der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus aus Tempelhhof Schöneberg Harald Gindra und die Bezirksverordnete aus Tempelhof-Schöneberg, Dr. Christine Scherzinger, erklären zum Zustand des Nahversorgungszentrums Hildburghauser Straße 29 (Marienfelde):

 

Wir sind erstaunt über das unprofessionelle Verhalten der Deutschen Wohnen, den Umgang mit Mieter_innen, Anwohner_innen und dem Bezirksamt sowie über offenbar bewußt erteilte Falschaussagen.

Im November hatten sich Gewerbemieter, darunter der Abgeordnete Harald Gindra (er hat dort sein „Kiezbüro“), in einem Brief an die Deutsche Wohnen gewandt und ihre Sorgen und Wünsche zur Entwicklung des Gebiets geäußert. Teilweise seit zwei Jahren steht circa die Hälfte der kleinen Läden leer und Verantwortliche der Deutschen Wohnen deuteten an, dass eine Filiale einer großen Drogeriekette bald einziehe.

Die Gewerbetreibenden und DIE LINKE sehen Potential, das Gebiet zu einem attraktiven Zentrum für Marienfelde zu entwickeln. Insbesondere in der Großsiedlung gibt es Bedarf für einen Drogeriemarkt. Bekannt ist auch, dass trotz weiteren Leerständen andere gewerbliche Mietinteressenten von der Deutschen Wohnen abgewiesen wurden.

In einem Antwortschreiben der Leiterin der Unternehmenskommunikation, Frau Damianakis, äußert die Deutsche Wohnen am 7.12. Verständnis. Sie kündigt „umfassende Baumaßnahmen“ an, die aber einer Baugenehmigung bedürften. Wörtlich: „Die dafür notwendigen vollständigen Unterlagen haben wir vor neun Monaten eingereicht und warten seitdem auf eine Genehmigung.“

Darauf angesprochen, berichtet der zuständige Stadtrat Oltmann im bezirklichen Stadtentwicklungsausschuss am 14.12., dass der Bauantrag erst am 4.9.17 unvollständig eingereicht wurde und das Amt insgesamt sieben Nachweise, unter anderem zum Brandschutz, angefordert hat. Eine zugesagte Vervollständigung der Unterlagen war bis zum 14.12. nicht erfolgt.

Wir fordern von der Deutsche Wohnen, dass sie ehrlich mit ihren Gewerbemietern und den Marienfeldern umgeht, endlich in das vernachlässigte Marienfelder Zentrum Hildburghauser Straße investiert und einen konstruktiven Dialog mit Bezirk und Anliegern beginnt!