Damwildgehege im Franckepark

Rede in der BVV, BV Martin Rutsch


Herr Vorsteher, meine Damen und Herren,

ich möchte kurz begründen, warum unsere Fraktion die Große Anfrage zum Franckepark gestellt hat und welche Probleme wir mit dem Vorhaben und Vorgehen des Bezirksamts haben. Der Franckepark hat es ja zum Thema des Monats geschafft. Es gab mindestens vier Einreichungen, die an die BVV gerichtet worden sind – die letzte gestern morgen um 9.13 Uhr.

Es wird eine vertiefte Diskussion im Fachausschuss geben, aber ich möchte gern drei wesentliche Punkte anreißen, die sich mit dem Franckepark verbinden. Das sind der Tierschutz, der Francketeich und die Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner.

Zum Tierschutz bzw. zur artgerechten Haltung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Unsere Fraktion sieht hier die „Leitlinien für eine tierschutzgerechte Haltung von Wild in Tiergehegen“ für maßgeblich. Diese Leitlinien sagen unter anderem 1000 qm pro Tier. Das Gehege im Franckepark hat 8135 qm. Für die Herde ist diese Fläche zu eng, und wir müssen eine Lösung finden, dass diese Richtlinien eingehalten werden. Ein Abriss des gesamten Wildgeheges ist für uns dabei keine Option.

Zum Francketeich: Der ist ein Naturdenkmal und dem Bezirksamt ist seit spätestens Juni 2016 bekannt, dass die Situation des Teichs zunehmend schlechter wird. Ein Gutachten, von dem in der Großen Anfrage die Rede ist, schlägt für den Teich drei Handlungsoptionen vor. Lediglich zwei dieser fünf Optionen sehen eine Ausquartierung der Hirsche vor. Wir wollen wissen, warum das Bezirksamt nicht eine der drei anderen Optionen vorzieht, bei der die Tiere bleiben können.

Das fragen sich übrigens auch die Anwohnenden. Die Zuschriften zeigen, dass die Bewohner_innen sich übergangen fühlen. Uns tut sich der Eindruck auf, dass das Bezirksamt seine politische Linie kompromisslos durchsetzen will, ohne auch nur die Bedenken von Einwohnenden zu berücksichtigen oder gar in die Entscheidung einzubeziehen.

Unsere Fraktion ist der Meinung, dass die Erfordernisse, die Tierschutz, der Teich und die Anwohnenden erbringen, durchaus vereinbar sind und dass eine Kompromisslösung notwendig ist, bei der das Gehege erhalten wird. Das Bezirksamt will aber mit dem Kopf durch die Wand. Diese Linie tragen wir nicht mit. 

Vielen Dank