Das Haus der Jugend ist Zukunftsmusik

Das Haus der Jugend ist ein Projekt, das fraktionsübergreifend von mindestens drei Fraktionen gewollt ist und zwar in dieser Wahlperiode! Grüne und SPD haben es sich sogar in ihre Zählvereinbarung geschrieben, um es nicht zu vergessen. Das alles soll heute keine Gültigkeit mehr haben. Die Wählerinnen und Wähler werden getäuscht und erst recht die Jugendlichen von Potse und Drugstore, die damit ausgebremst werden sollen, in der möglichen Erwartung, dass sie nach 10 Jahren vielleicht aufgeben.

Nachdem seit Ende 2018 die Potsdamer Straße 180 für die selbstverwalteten Jugendeinrichtungen Drugstore und Potse als Einrichtung vom Bezirksamt nicht mehr gemietet wurde, ist es umso dringlicher, dass das Haus der Jugend endlich fertig wird. Aber offensichtlich geht es dem Bezirksamt dabei nicht um den Bedarf, sondern insgesamt erstmal darum, noch andere Nutzungen auf dem Gelände zu ermöglichen. Es geht um Wirtschaftlichkeit und die optimale Ausnutzung des Geländes. Wirtschaftlichkeit, ja, jedoch darf nicht auf Kosten der Jugendlichen verzögert und gekürzt werden. Denn diese Vorgehensweise verlangsamt, neben anderen Gründen, auch die Umsetzung des Hauses der Jugend. Es ist zu befürworten, wenn noch andere soziale Nutzungen auf dem 6000 qm großen Gelände ihren Platz finden. Dafür gebe es derzeit eine weiterführende Bedarfsabfrage in den anderen Fachabteilungen des Bezirksamts, so Stadträtin Schöttler (SPD) bei der Beantwortung der Großen Anfrage (Drs. 382) von DIE LINKE. Erst danach wird der Bebauungsplan erstellt und mögliche Investitionsmaßnahmen, abhängig von den Finanzoptionen, entwickelt, was über fünf Jahre dauern wird.  Aber damit steht noch kein einziges Gebäude. „Diese Vorhaben, die klar durch die jugendbezogenen Nutzungszwecke definiert waren, sind in der jetzigen Planungsphase …deutlich geändert worden.“ Neben der zeitlichen Verzögerung ist bei den angedachten Änderungen durchaus Argwohn angebracht. Insbesondere unter dem Aspekt der lauten Nutzungen, die für die autonomen Einrichtungen unabdingbar sind. Da darf es keine Nutzungskonflikte geben, das muss bei der Planung beachtet werden, sonst wäre es eine weitere Täuschung von Potse und Drugstore.

Das Haus der Jugend könnte und müsste als Solitär gebaut werden, da der Bedarf schon sehr, sehr lange da ist und immer weiter nach hinten verschoben wird. Die Verzögerungen in der Umsetzung reihen sich ein in die versprochenen Maßnahmen nach Räumlichkeiten für Drugstore, in der Potsdamer Straße 134-136, wo man nach vier Jahren immer noch nicht von einem Einzug sprechen kann. Aber auch die Suche nach Räumen für die beiden selbstverwalteten Jugendeinrichtungen, in denen eine laute Nutzung möglich ist, ist gescheitert. Potse in der Alten Zollgarage kann bis heute keine lauten Nutzungen durchführen und ihre Aufenthaltsdauer ist ungewiss. DIE LINKE wird weiterhin, auch über den Landesparteitag darauf drängen, dass Potse und Drugstore endlich zum Zuge kommen.

Elisabeth Wissel