Selbstverwaltete Jugendeinrichtungen Drugstore und Potse akut in ihrer Existenz bedroht

Nur noch wenige Monate bis Jahresende verbleiben, um für die Jugendzentren Drugstore und Potse geeignete Räume zu finden, nachdem nach Aussage des Jugendstadtrates Schworck (SPD) der Vermieter der bisherigen Räume in der Potsdamer Straße nicht mehr bereit sein soll, die Mietverträge zu verlängern. Ein möglicher Neubau durch die Gewobag, von der Vorsitzenden Höppner (SPD) im Jugendhilfeausschuss in die Debatte gebracht, ist für die autonomen Jugendlichen wegen der Kürze der Zeit völlig unseriös und nicht gerade hilfreich, denn die Zeit drängt!

Wie ihr neues Domizil letztlich aussehen wird, ist immer noch ungewiss. Der vom Bezirksamt gemachte Vorschlag, dass die von der Stiftung „Berliner Leben“ verwaltete Bülowstraße 90 als neuer Standort in Betracht komme, ist ein sicherer Hinweis, aber es gibt auch Begehrlichkeiten des Berliner Kultursenats nach einer Unterbringung von Künstlerateliers und vom Bezirksamt, das Festhalten von Wohnungen in den oberen Etagen.

Mit Schallschutzabsicherungen wäre vielleicht eine Koexistenz des Konzertbetriebes von Drugstore und Potse mit den geplanten Wohnformen in einem Gebäude vereinbar, aber die Arbeiten hierfür haben noch gar nicht begonnen, und dass neun Monate vor dem Aus der Jugendeinrichtungen.
Verwirrend bei den Aussagen vom Bezirksamt ist, dass es anfangs eine Zusage für die gesamte Erdgeschoss-Etage gegeben hat, wobei nunmehr das Bezirksamt von einer reduzierten Fläche von 500 qm ausgeht.

Mit einer solch verkleinerten Fläche könnten allerdings Potse und Drugstore ihre vielseitigen Angebote nicht mehr umsetzen. Der bei der verkleinerten Fläche verbundene Eingangsbereich über den Hof würde zukünftig jede Menge Konfliktpotential mit sich bringen. Zum einen wegen möglichem DIE LINKE. in der BVV Tempelhof-Schöneberg von Berlin, John-F.-Kennedy- Platz, 10825 Berlin Lärm, der bis in die oberen Etagen zu hören wäre. Zum anderen besteht die Gefahr, dass durch den offenen Toreingang „Kunden“ des benachbarten Straßenstrichs und Drogendealer angezogen werden.

Eine einvernehmliche Lösung mit den Jugendlichen muss jetzt endlich mit Hochdruck gefunden werden.
DIE LINKE fordert: Diese beiden antifaschistischen Jugendeinrichtungen brauchen einen sicheren Platz in unserem Bezirk! Die bisherige präventive Arbeit u.a. mit von Obdachlosigkeit bedrohte Jugendlichen darf nicht gefährdet werden! Ebenso ist die demokratisch-antifaschistische Bildungsarbeit dieser beiden Projekte gerade in heutiger Zeit unverzichtbar!


Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion in Tempelhof-Schöneberg