Kleingärten in Tempelhof-Schöneberg: Danke für nichts, Herr Oltmann

Die Linksfraktion ringt, gemeinsam mit den Betroffenen, um die Rettung von Kleingärten in Tempelhof-Schöneberg, doch Stadtrat Oltmann verschanzt sich hinter dem SIKo (Soziale Infrastruktur Konzept). Dazu die Verordnete Dr. Christine Scherzinger:

Das Problem stellt sich in ganz Berlin. Schulen brauchen Platz für mehr Schüler oder müssen ausweichen wegen Sanierung. Flächen sind knapp. Der Druck wächst. Aber nirgendwo in Berlin wird der Druck derart erbarmungslos in Richtung der Kleingartenanlagen gerichtet wie in Tempelhof-Schöneberg.

Die Linksfraktion wollte es deshalb genauer wissen und hat den Stadtrat gefragt: Welche Alternativen wurden und werden geprüft? Wie wird die Öffentlichkeit einbezogen? Die Antwort war ernüchternd, sie lautete sinngemäß: Wir setzen das SIKo um, weil das SIKo beschlossen wurde. Die Öffentlichkeit kann ja die Dokumente aus den BVV-Gremien einsehen. Das sei dann wohl transparent genug.

Die Linksfraktion hat gegen das SIKo gestimmt. Wir respektieren natürlich, dass es in der BVV eine andere Mehrheit gab. Das kann aber nicht heißen, dass wir nicht weiter um Alternativen ringen, wo sonst soziale Netze zerrissen werden. Kleingärten sind eben kein "Nice-to-have", auf das man in Notsituationen verzichten muss. Sie sind ein wesentlicher Teil der sozialen Infrastruktur dieses Bezirks und natürlich ein wichtiger Faktor für das Stadtklima. Ihr Erhalt ist jede Mühe wert.

In Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich ein Großteil der BVV hinter die Kleingärtner von Block 1 gestellt. Jetzt wird mit vereinten Kräften nach einer Alternative für die Ausdehnung der nahen Internationalen Schule gesucht. Das sollte auch im Rathaus Schöneberg, nur 600 Meter entfernt, Schule machen.

Dr. Christine Scherzinger, stadtentwicklungspolitische Sprecherin