Hilfen für Menschen in Krisen sichern – jetzt! Zerstörung der Gemeindepsychiatrie stoppen!

Katharina Marg

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung empfiehlt dem Bezirksamt, sich bei den zuständigen Stellen nachdrücklich dafür einzusetzen, dass die Finanzierung der psychosozialen Hilfsangebote im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, unter anderem die Kontakt- und Beratungsstellen am S-Bahnhof Schöneberg, in Friedenau, Mariendorf und Lichtenrade, langfristig gesichert werden und dass geplante Kürzungen verhindert werden.

Begründung

Tausenden Berliner:innen droht bald der Verlust des Zugangs zu dringend benötigter psychosozialer Unterstützung. Zentrale Einrichtungen der sozialen Infrastruktur stehen vor massiven Kürzungen: Kontakt- und Beratungsstellen, Zuverdienstbetriebe, Sucht- und Krisendienste. Die Konsequenzen wären gravierend: Öffnungszeiten und Angebote müssten drastisch eingeschränkt, Mitarbeitende entlassen und Hilfesuchende allein gelassen werden.

Bedroht sind auch die Kontakt- und Beratungsstellen (KuB) in Tempelhof-Schöneberg in Lichtenrade, in Mariendorf, Friedenau und am S-Bahnhof Schöneberg der Träger Kommrum e.V., Kurve und Pinel. Eigentlich besteht nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten §3 ein gesetzlicher Anspruch auf die Angebote. Der Zugang ist niedrigschwellig, also unbürokratisch und auf Wunsch anonym. Psychisch kranken Menschen und deren Bezugspersonen wird hier durch Beratung und Betreuung geholfen. Bei den KuB wird Besucher:innen bei ihrer sozialen Integration und Bewältigung des Alltags und beim Umgang mit der eigenen Erkrankung geholfen, Ressourcen erkannt und gestärkt, weiterführende Hilfen vermittelt, im psychiatrischen Versorgungssystem und darüber hinaus. Selbsthilfeaktivitäten für psychisch erkrankte Menschen werden unterstützt.

Die Bezirksverordnetenversammlung muss sich entsprechend entschieden für den Erhalt dieser wichtigen sozialen Infrastruktur einsetzen.

Der Antrag als Vorgang in der BVV findet sich unter diesem Link: Drucksache - 1495/XXI - Hilfen für Menschen in Krisen sichern – jetzt! Zerstörung der Gemeindepsychiatrie stoppen!